Überraschender Erfolg des jungen Teams - Von MF Jonas Schwarz - Nach unserem eindrucksvollen Start gegen die SG Büchenbach/Roth fiel es uns schwer, im zweiten Spiel gegen die SG Ellingen/Pleinfeld Fuß zu fassen. Tizian wollte in einer für ihn unbekannten Stellung kein Risiko eingehen und bot sehr schnell Remis, welches sein Gegner annahm. Otto hatte zwar die Eröffnung total in den Sand gesetzt, sich danach aber stark zurückgekämpft. Im Endspiel fand er leider nicht den Weg zum Sieg und remisierte ebenfalls. Glücklicherweise konnte Julia den Patzer von Jonas, welcher in der Eröffnung stümperhaft eine Figur verlor, ausgleichen und eine gute Angriffspartie gewinnen. Mathias wurde etwas vom gegnerischen Spielleiter überrumpelt, wodurch er ein Remisgebot seines Gegners, welcher in einer sehr komplizierten Stellung deutlich weniger Zeit hatte, annahm. Somit kamen wir nicht über ein 2,5:2,5-Mannschaftsremis hinaus.

Damit war unser letzter Gegner wieder einmal der Allersberger Schachclub. Während meiner Zeit in einer der Jugendmannschaften des SKS waren die Spiele gegen den ASC immer etwas Besonderes. Angefangen hat alles vor vielen Jahren in einem Nebenraum eines Altenheims, der von uns den Spitznamen Besenkammer bekam. Dort spielte ich mein erstes Mannschaftsspiel, welches ich leider verlor. Über die nächsten Jahre hinweg war Allersberg ein oft angetroffener Gegner, gegen welchen nicht selten das entscheidende Spiel um den Aufstieg ausgefochten werden musste. Somit hat sich über die Jahre hinweg eine freundschaftliche Rivalität gebildet, welche anscheinend jetzt in der Erwachsenenmannschaft angekommen ist.

Da Allersberg ihren Wettkampf gegen die SG Büchenbach/Roth gewinnen konnte, handelte es sich nun wieder einmal um ein Spiel um den Aufstieg. Wir, die zweite Mannschaft des SKS, hatten vor der Saison gehofft, in der K2 die Klasse halten zu können. Nun hatten wir es in der Hand, in die K1 aufzusteigen. Wir hatten allerdings die etwas schlechtere Ausgangslage, denn dem ASC reichte ein Unentschieden, während wir gewinnen mussten, um Staffelsieger zu werden.

Eine Sache muss hier noch gesondert hervorgehoben werden: Bei beiden Mannschaften handelt es sich zum Großteil um Jugendspieler, welche Erfahrung in den Erwachsenenligen sammeln sollten, was die Leistung der Mannschaften weiter hervorhebt.

So reisten wir am 5. Juni in die Lerchenfeldstraße. Nach anfänglichen Problemen der Allersberger, die zunächst ihre Uhren nicht finden konnten (glücklicherweise konnte Hartmut Abhilfe schaffen), konnten wir schon fast loslegen. Fast? Ja, denn Mathias Lorenz, unser Mann an Brett 1, fehlte. Keine Spur von ihm! Nach einigen Telefonaten wurde klar, dass er die A9 nicht gefunden hatte (Blunder!), jetzt aber auf dem Weg war. Der Mannschaftswettkampf stand also von Anfang an unter keinem guten Stern, denn Mathias war von Jonas aufgrund des großen DWZ-Unterschiedes als Punktgarant eingeplant worden. Somit starteten die Partien ohne jenen wichtigen Mann. Glücklicherweise kam er noch rechtzeitig im Spiellokal an und konnte seine Partie aufnehmen, bevor die 30 Minuten Wartezeit abgelaufen waren.

Beginnen wir mit den Partien heute mit dem 5. und letzten Brett, an welchem bei uns wieder Daniel Kupka saß, der gegen Ellingen/Pleinfeld leider verhindert war. Sein Gegner Tobias Bauer eröffnete mit 1.e4, worauf Daniel wie gewohnt mit seinem Sizilianer antwortete. Den Anfang der Eröffnung spielte Daniel solide, bis sich sein Gegner entschloss, einen Bauern zu geben. Durch diesen Mehrbauern fiel es Daniel im weiteren Verlauf der Partie leichter das Spiel zu gestalten. Durch ein Springeropfer konnte er anschließend die Qualität gewinnen, wodurch sich Daniel in einer sehr komfortablen Ausgangsposition wiederfand. Getreu dem Motto „Ich habe ja etwas mehr.“ begann er die Figuren abzutauschen und landete in einem gewonnenen Endspiel mit 3 Mehrbauern. Sein Gegner spielte zwar noch weiter, Daniel ließ aber nichts mehr anbrennen und bescherte uns somit die 1:0-Führung.

Die zweite Entscheidung des Tages fiel an Brett 2, an welchem sich Jonas Schwarz und Matthias Zengerle gegenübersaßen. Jonas eröffnete - wie könnte es anders sein - mit 1.e4. Auch hier befand sich nach dem ersten Zug von Schwarz ein Sizilianer auf dem Brett. Dem Allersberger unterlief im 9. Zug allerdings ein Fehler, er unterschätzte einen Springerzug, wodurch ein Qualitätsgewinn für Weiß erzwungen war. Auch hier konnte Jonas nun freier aufspielen. Gegen die Vermutung vieler hielt Jonas an seinen Figuren fest, tauschte nicht sofort ab, sondern verbesserte seine Stellung immer weiter, bis sich sein Gegner in aussichtsloser Lage zu einem letzten Gegenangriff gezwungen sah. Dabei sah er zwar das erste Schachgebot noch rechtzeitig, das zweite allerdings gar nicht, wonach seine Stellung in wenigen Zügen zerbrach und sogar Matt drohte. Infolgedessen strich Matthias Zengerle die Segel und wir konnten unsere Führung auf 2:0 ausbauen. Einen Punkt werden wir jetzt wohl noch hinbekommen, egal wie, oder?!

Julia Arlt spielte wie schon gegen Büchenbach eine sehr interessante Partie. Aus der Eröffnung kam sie solide aber etwas gedrungen heraus, fand irgendwie nicht so wirklich gut ins Spiel. Ihrem Gegner Elias Pfaller hingegen fiel es leicht, Chancen für sich zu kreieren und einen starken Angriff ins Rollen zu bringen, welcher ihm eine Mehrqualität einbrachte. Er ließ sich allerdings durch einen von ihm unerwarteten, aber starken Läuferzug aus dem Konzept bringen, welcher Julia im Spiel hielt. Durch die so verursachte Nervosität ihres Gegners gelang es Julia, die Figur zurückzugewinnen und somit die Stellung vorerst auszugleichen. Bei der Überleitung der Partie ins Endspiel machte Elias Pfaller dann den entscheidenden Fehler nach einem vergifteten Bauern zu gieren, wonach Julia zwingend seinen Läufer und somit die Partie gewann.

Somit war der 1. Platz in der K2 gesichert! Otto Nägele bot seinem Gegner in einer Stellung, in welcher er in der Lage gewesen wäre, auf Sieg zu spielen, Remis. Dies nahm sein Gegner Leon Stopper dankend an, da ihm in dieser Italienischen Partie ein Fehler unterlaufen war, welcher ihm zwei Bauern kostete.

Die letzte noch laufende Partie spielte Mathias Lorenz gegen Michael Moosburger. Mathias ließ sich durch sein verspätetes Eintreffen nicht aus der Ruhe bringen und antwortete auf 1.e4 wie schon im Spiel gegen Büchenbach mit der Pirc-Verteidigung. Damit konnte er seinen Gegner überraschen und sich eine Stellung erarbeiten, in welcher er viel freier aufspielen und seinen Gegner immer weiter unter Druck setzen konnte. Diesem Druck gab Michael endgültig im 16. Zug nach, in welchem er die Situation falsch einschätzte und sich dazu verleiten ließ, ein Springeropfer anzunehmen. Dies hatte eine Königsjagd zur Folge, die man nicht allzu oft zu Gesicht bekommt. Nachdem sein König einmal über das halbe Feld gejagt worden war, gab sich auch Michael geschlagen, was den 4,5:0,5-Endstand zur Folge hatte.

Damit hatten wir uns den 1. Platz in der Kreisklasse 2 und somit in das Aufstiegsrecht in die K1 gesichert. Und das, obwohl unser Team (wie schon erwähnt) größtenteils aus Jugendspielern besteht und praktisch an einem Abend zusammengestellt worden war. Wir waren als Mannschaft zwar angetreten, um nicht Letzter zu werden, doch dadurch feiert sich der Aufstieg nur noch schöner.

Die “Aufstiegsfeier” fand wie üblich in der nächstgelegenen Eisdiele statt.

Endstand K2 und Einzelergebnisse

alle Partien mit Analyse

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