Von MF Jonas - Wieder einmal trat die zweite Mannschaft des SK Schwanstetten als Außenseiter in der Kreisklasse 1 an. Doch schon am ersten Spieltag konnte im Heimspiel gegen die Schachfreunde aus Ellingen/Pleinfeld überraschenderweise ein Heimsieg verbucht werden. Dabei waren unser erstes Brett Mathias Lorenz, Günter Lorenz und Paul Manthey für uns erfolgreich, den entscheidenden halben Punkt zum Sieg konnte Otto Nägele beisteuern. Leider reichte es für Oliver Igelhaut und Maike Arlt nicht für ein Remis.
Mit diesem Sieg im Rücken reisten wir am 27.10.2024 nach Treuchtlingen. Dort wurden wir zum ersten Mal deutlich auf unseren Platz in der Liga verwiesen. So war am Ende des Spieltages keine einzige gewonnene Partie auf unserer Seite. Lediglich drei Remis schönten das Ergebnis, erkämpft von Mathias, Otto und Maike.
Am 10.11. empfingen wir unseren Lieblingsrivalen aus Allersberg, quasi das Frankenderby, das El Classico oder das Revierderby. Seitdem ich für diesen Verein spiele, was mittlerweile nun auch schon fast 20 Jahre sein dürften, irgendwann vergisst man zu zählen. Das heißt in diesem Spiel ging es um mehr als den Sieg - es geht um die Ehre. So kämpf-ten auch unsere Gegner mit allen verfügbaren Kräften um den Sieg. Erfolgreich für uns waren Otto und Maike, dem Druck nicht standhalten konnten leider Oliver Igelhaut und Christoph Vogt. Paul und Mathias trennten sich remis, was unterm Strich zu einem freundschaftlichen 3:3 Endstand führte.
Am 01.12. waren wir schon wieder an den Brettern gefordert. Da mehrere Stammspieler verhindert waren, musste auf viele Reservespieler zurückgegriffen werden. Lobend zu erwähnen ist hierbei, dass der SK Schwanstetten trotzdem in voller Mannschaftsstärke vertreten war. Leider ging der Wettkampf knapp mit 3,5:2,5 verloren, wobei Otto und Christoph einen ganzen und Julia Arlt einen halben Punkt für uns beisteuerten.
Danach begann die Winterpause, in welcher aus den Fehlern gelernt und neue Energie für den Schlussspurt im restlichen Saisonverlauf getankt werden konnte.
Nach der erholsamen Weihnachtszeit empfingen wir am 12.01.25 den amtierenden Kreismeister, die III. Mannschaft der Büchenbacher. Hier musste ein Sieg her, um noch Chancen auf einen möglichen Aufstieg am Leben zu halten. Und wie die Mannschaft lieferte: Mathias, Otto und Maike fegten ihre Gegner vom Brett und brachten uns in eine super Ausgangslage, welche Günter Lorenz mit einem weiteren halben Punkt zum 3,5:2,5 Sieg versüßte.
Damit konnte beim Blick auf die Tabelle der Fokus nun wieder mehr in Richtung der oberen Plätze gerichtet werden. Das vorletzte Spiel führte uns nach Weißenburg, wo Mathias nach nur einer knappen Stunde Spielzeit bereits den ersten Punkt für uns einfuhr. Paul ließ sich in der Eröffnung wenig zu Schulden kommen, konnte das Mittelspiel gut abwickeln und mit einer Figur mehr ins Endspiel überleiten, in welchem er leider diese Figur wie auch die Partie verlor. Oliver Igelhaut an Brett 3 stand die ganze Partie hinweg stark unter Druck, fand leider keinen Weg sich diesem zu erwehren und einen eigenen Angriff zu starten, sodass auch er sich leider geschlagen geben musste. An Brett 4 fand sich im Spiel von Jonas Schwarz eine klassische italienische Partie auf dem Brett. Dabei übersah der Gegner aus Weißenburg ein Schlagen en passant und schwächte damit seine Königsstellung so stark, dass nach wenigen weiteren Zügen die Partie mit einem Sieg für Schwanstetten beendet war.
Leider erging es Maike an Brett 5 ähnlich wie Paul. Sie stand nach der Eröffnung bis hin ins Mittelspiel deutlich besser als der Gegner, ließ diesen aber nach und nach wieder ins Spiel zurückkommen, bis sie schließlich seinem Würgegriff nicht entkommen konnte und schlussendlich die Partie ebenfalls mit einer Niederlage beenden musste. Nun hing es allein an Julia, am letzten Brett das Mannschaftsremis zu erkämpfen. Sie befand sich dafür leider in einer sehr schwierigen Ausgangslage. In einer objektiv toten Stellung kämpfte sie noch lange um den rettenden Punkt. Dem enormen Zeitdruck trotzend gab es leider keine Möglichkeit mehr, das Spiel zu gewinnen und es endete remis. Somit war die Hoffnung auf den Aufstieg nun endgültig begraben, aber die knappe 2,5:3,5-Niederlage zeigte auch, dass die Jugendspieler des SK Schwanstettens sich immer weiter verbessern und in dieser Liga keinen Gegner mehr fürchten müssen.
Das Abschlussspiel der Saison 2024/25 fand am 23. März in der Grundschule Schwanstetten gegen den SV Haundorf statt. Nach langer Abwesenheit ans Schachbrett zurückgekehrt, sorgte Daniel Kupka gleich für die erste Entscheidung des Wettkampfes. Im Mittelspiel konnte er seinen Gegner in große Bedrängnis bringen, in welcher dieser die falsche Fortsetzung wählte. Daniel opferte im Stil von Michail Tal zwei Figuren und konnte den Gegner nach einer wunderschönen Kombination mattsetzen. Mathias fand gegen den stärksten Spieler der Liga Karl Beck (DWZ 1943) leider nicht so gut ins Spiel. Er fand sich in einer schwierigen Stellung wieder, in der er leider einen Turm abgeben musste, welchen er auch nach langem Kampf nicht mehr zurückgewinnen konnte und die Partie aufgeben musste.
Paul hingegen konnte diesem Schicksal entkommen, bot relativ früh Remis an, was sein Gegner annahm. Jonas hatte sich in der für ihn unbekannten Eröffnung ordentlich Zeit gelassen und ging mit einer leicht besseren Stellung ins Mittelspiel. Nachdem er einen halbherzigen Angriffsversuch abgewehrt hatte, gab es für kein Halten mehr und er stürmte den Königsflügel. Sein Gegner sah sich gezwungen, die Dame zu geben, was angesichts der nachträglichen Analyse das drohende Matt auch nicht verhindert hätte. Jedoch gab der Gegner zuvor auf, und ein weiterer Brettpunkt wanderte auf unsere Habenseite. Um das Mannschaftsremis abzusichern und aufgrund der doch recht guten Stellung von Otto, einigten sich Julia und Ihr Gegner auf ein Remis. Otto ließ sich ebenfalls in der Eröffnung viel Zeit, konnte damit aber den Grundstein für eine furiose Angriffspartie legen. Diese war erfreulicherweise für uns von Erfolg gekrönt, womit wir unseren letzten Mannschaftswettkampf in dieser Saison mit 4:2 gewinnen konnten.
Die Entwicklung innerhalb der zweiten Mannschaft erlaubt sicherlich einen leicht optimistischen Blick in die Zukunft, da wir angesichts des 3. Tabellenplatzes wieder einmal bewiesen haben, dass mit Schwanstetten trotz des noch jungen Alters immer zu rechnen ist.