Von CK - Unsere 1.Mannschaft startete in die B2b mit einer 3:5 Niederlage gegen die zweite Mannschaft aus Forchheim.
Dies ist besonders bitter, da wir an allen Brettern (außer Brett 1) die DWZ-stärkeren Spieler hatten. Damit ist bereits nach der ersten Runde klar, dass wir auch in diesem Jahr nicht um den Aufstieg mitspielen.
Dennoch gab es spannende Partien mit vielen Irrungen und Wirrungen aber auch mit tollen und starken Ideen, so dass ich im folgenden einige Schlüsselstellungen als pgn's mit Kommentaren und Analysen zum Nachspielen bereitstelle.

Zum Spielverlauf:
Brett 1: Lang S - Manthey F 1/2
Die Partieeröffnung, eine englische Eröffnung, war ruhig und positionell angelegt. Weiß hatte etwas Druck gegen den schwarzen Bauern auf c5. Nachdem der Bauer getauscht wurde, bekam Weiß das aktivere Figurenspiel, das in einem Bauerngewinn mündete. Ob das enstandene Springerendspiel mit einem Mehrbauern zu gewinnen ist, liegt leider ausserhalb meiner Spielstärke. (Ich glaube, Capablanca sagte Springerendspiele gehen aus wie Bauernendspiele). Wie auch immer, Frank verteidigte sich sehr zäh - auch wenn ihm nicht der komplette Ausgleich gelang. Weiß griff dann im 49.Zug daneben. Anstelle den Gewinnzug zu spielen, spielte er den nächsbesten Zug, der zu einer Remisstellung führte. Alles in allem eine gute Partie von Beiden.
Brett 2: Kroneder C - Neth, T 1-0
Ich spielte mal wieder ein Londoner System. Beim Spielstand von 2:0 für den Gegner entschied ich mich für ein aussichtsreiches Läuferopfer auf h7 um dem gegnerischen König beizukommen, das ich aber nicht komplett durchrechnen konnte. Wenige Züge später schob ich noch die Qualität nach um dann mit einem Turm weniger eine Gewinnstellung zu besitzen. Selbst nach einer Computeranalyse schien alles im Großen und Ganzen korrekt gewesen zu sein, auch wenn ich an mancher Stelle stärker hätte fortsetzen können. Eine schöne Angriffspartie, die mal wieder aufzeigt, dass die Aktivität der Figuren wichtiger ist, als deren Anzahl.
Brett 3: Güldner U - Cipra L 1/2
Lothar spielte das deutlich aktivere Schach und so gelang es ihm auch seinen Gegner zu überspielen. Allerdings sah er im 30.Zug einen sehr starken Turmzug nicht, der zu einem entscheidenden Vorteil geführt hätte. Einige Züge später übersah er auch noch, dass er nach einem Turmtausch die Qualität verliert. Lothar hätte mit der Qualität weniger eigentlich verlieren müssen, es gelang ihm aber mal wieder durch aktive, taktisch geprägte Züge seinen Gegner aus dem Konzept zu bringen, so dass die Partie schlieslich in einem Dauerschach mündete. Eine von beiden Seiten nicht fehlerfreie Partie, die gerechterweise im Remis endete.
Brett 4: Pohl S - Radeck J 0-1
Eine Caro Cann Eröffnung, die von Weiß relativ ambitionslos gespielt wurde und schnell in einem Bauernendspiel mündete, welches so ziemlich "totremis" ist. Leider griff Steffen im 40.Zug -ich weiß nicht, ob es Zeitnot war oder nicht- daneben und verdarb die Remisstellung.
Brett 5: Borisov I - Schömig A 1-0
Manchmal gibt es auch solche Partien. Der Weiße, fast 300 DWZ-Punkte Schwächere, bringt nach dem Motte "Man hat ja nichts zu verlieren" ein Springeropfer auf f5 an. Durch das Opfer, welches durchaus nicht ohne Gift, aber wahrscheinlich doch nicht korrekt ist, verunsichert, spielt Anton zwei schlechte Züge und endete in einer totalen Verluststellung.
Brett 6: Vogt P - Gagel R 1-0
Peter spielte die Drachenvariante im Sizilaner mit kurzer Rochade. Heute ist zwar die lange Rochade "moderner", aber Karpov spielte ebenfalls einige Partien mit kurzer Rochade. Peters's Gegner griff im Mittelspiel fehl, wodurch er einen Bauern einbüßte für den weit und breit keine Kompensation zu sehen war. Nach einigen Zügen gab er auf. Möglicherweise etwas früh aber wohl nicht zu unrecht. Eine von Peter fehlerfrei vorgetragene Partie.
Brett 7: Schwab E - Leonhardt F 1-0
In dieser Partie kann Leo einem leid tun. Zuerst gewinnt er duch eine Fesselung einen Bauern, ohne dass sein Gegner irgendetwas dafür bekommt. Im Laufe der Partie opfert sein Gegner die Quali um wiederum Leo's Turm zu fesseln. Anstelle nun sofort aus der Fesselung herauszugehen und mit einem Mehrbauern weiterzuspielen, spielte Leo einen Damenzug, der sofort zum Ausgleich führt. Leo schiebt dann direkt noch einen schlechten Zug hinterher, der zu einer sofortigen Verluststellung führt. Schade, da war mehr drin.
Brett 8: Arlt B - Seuberth I 0-1
Birgit überspielte Ihren erfahrenen Gegner und erreichte eine bereits fast gewonnene Stellung. Hier verliefen Ihr einige ungenaue Züge, die zu einem schwierig zu spielenden Endspiel führten. Im 40.Zug hätte Birgit mit b4 die Partie in den Remishafen führen können, spielte aber anders und verlor. Irgendwie war hier auch mehr drin!

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