Nach kurzer Turnierpause entschloss ich mich zusammen mit Fabi Meulner (SW Nürnberg Süd,Fabis Bericht), Dani Weber, Lea Alsheimer, Patrick Mack und Jonas Feldheim vom SC Bechhofen das 19. Internationale Neckar-Open (24.3-28.3) mitzuspielen. Mit über 750 Teilnehmer (unterteilt in A, B und C Open) war dies das mit Abstand größte Turnier bei dem ich je mitgespielt habe.Turnierseite

Ich selbst spielte im B-Open mit. Von 261 Teilnehmer war ich an 93 gesetzt. In der ersten Runde am Donnerstag Abend wurde mir mit Tim Bentsche (DWZ 1356/ELO 1550) ein schwächere Gegner zugeteilt, der nach einigen taktischen Tricks recht schnell aufgab.

Mehr oder weniger ausgeruht starteten wir am Freitagmorgen in die erste Doppelrunde. Vormittags bekam ich zum ersten mal gegen Thomas Schnepel (DWZ 1841/ELO 1933) ein Bauernopfer im Trompowsky-Anfriff aufs Brett. Nach dem ein oder anderen ungenauen Zug beiderseits hielt sich die Partie die ganze Zeit im ungefähren Ausgleich bis wir uns nach mehr als Vier Stunden im Doppelturmendspiel in dem ich mehr Aktivität und er einen Mehrbauern besaß auf ein Remis.

In der Nachmittagsrunde musste ich mit Schwarz gegen Timo Schönhof (DWZ 1914/ELO 1978) ran. Spontan entschied ich mich gegen 1.e4 für die Nimzowitsch Verteidigung (1.Sc6). Mit 2.d4, d5 3. exd5 Dxd5 kam eine Ausgleichsvariante aufs Brett in der ich mich gut auskannte. Nach einigen ungenauen Zügen erhielt ich starken Angriff, da ich allerdings offensichtlich "Tomaten auf den Augen" hatte, verrechnete ich mich und spielte die Gewinnbringende Variante nicht. Wenig später nahm ich trotz Mehrbauer Remis an.

Am Samstag morgen remisierte ich gegen Sigmund Haug (DWZ 1851/ELO 1951). Er lehnte Morra Gambit mit d5 ab woraufhin schnell die Damen und einige Figuren getauscht wurden und wir im Ausgeglichenen Turmendspiel landeten. In der 5.Runde verlor ich meine erste - und einzige - Partie gegen Andreas Schindele (DWZ 1948/ELO 1970).

Die nächsten beiden Runden konnte ich gegen Schwächere gewinnen. Am letzten Tag - langsam am Ende meiner Kräfte - entschied ich mich Vormittags gegen Jürgen Lutz (DWZ1867/ELO 1968) im letztem Moment für Französisch und sah mich prompt mit einem Flügelgambit konfrontiert. Mein Gegner spielte allerdings ungenau und ich konnte eine Figur gewinnen. Dummerweise musste ich dafür gewaltigen Entwicklungsrückstand in Kauf nehmen. So musste ich mit dem König in der Mitte 4,5 Stunden versuchen nicht Matt zu gehen, bis mein Gegner schließlich aufgab. In der letzten Runde einigte ich mich mit meinem Gegner recht schnell auf Remis.

Hier nochmal alle Gegner im Überblick:

Alles in Allem war das Neckar-Open ein sehr schönes Turnier was auch noch sehr gut lief. Mit 6/9 (Leistung 1918) konnte ich mir einen starken 27.Platz erkämpfen. So konnte ich mit einem DWZ plus von 60 endlich die 1800er Marke knacken. Auch so viele GMs und andere Titelträger live zu sehen war sehr spanned. Am ersten Morgen waren wir alle sehr überrascht als der spätere Gewinner des A-Opens GM Chao Li aufeinmal zum Frühstück am Tisch neben uns saß.

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