Nach dem friedlichen Unentschieden in der dritten Runde gegen Büchenbach 3, konnten wir in der vierten Runde ausgeruht gegen Gunzenhausen 2 antreten.

Da das siebte Brett unserer Gegner vergessen hatte, dass er hätte spielen müssen, konnte Erich seine Partie mit dem seiner Meinung nach "stärksten aller Züge", 1. d4 gewinnen. Da wir wussten, dass wir an den letzten Brettern nominell stärker aufgestellt waren, hofften wir den Mannschaftskampf an den Brettern 5-8 entscheiden zu können.

Zuerst sah es aber nicht danach aus: an Brett 5 fand sich Helmut in einer sehr geschlossen Stellung wieder, wo keine der beiden Seiten einen klaren Gewinnplan hatte. An Brett 6 verlor Manfred gegen seine sehr junge Gegnerin, wegen einer taktischen Kombination Material. An Brett 8 stand Sigi in einer komplizierten Stellung durchaus besser, aber auch noch nicht auf Gewinn.

An Brett 3 einigten sich Karl-Heinz und sein Gegner, in einer aus der Königsindischen Verteidigung resultierenden Stellung, in der Karl-Heinz zwar eine Figur mehr hatte, aber der Gewinnweg unklar war und sein Gegner Gegenspiel besaß.

Wenig später konnte Helmut die Stellung am Königsflügel aufreißen und den gegnerischen König so lange angreifen, bis sein Gegner Material verlor und schließlich in einem verlorenem Endspiel aufgab. Auch Gunther konnte an Brett 4 mit schwarz, seine aus der französische Eröffnung resultierenden Vorteil, in einen materiellen Vorteil umwandeln und seinen Gegner anschließend demontieren.

Auch Manfred konnte seinen materiellen Rückstand in Zwei Figuren gegen Turm und Bauer umwandeln und seine Gegnerin wenig später Mattsetzen. Auch Sigi konnte die Qualität, einige Bauern und somit auch die Partie gewinnen.

Ich selbst konnte meinen Gegner, bereits in der Eröffnung, einer Nebenlinie in der Drachen-Verteidigung gegen das Morra-Gambit, unter enormen Druck setzten und zwei Bauern gewinnen. Da ich aber dummerweise einen etwas komplizierteren Gewinnweg wählt, wickelte ich in ein Endspiel mit Springer + Springer + 5 Bauern gegen Turm + 4 Bauern ab, was ich schlussendlich nach knapp 4 Stunden auch gewann.

Nun spielte nur noch Karl an Brett 2. Nach der selten gespielten Eröffnung seines Gegners: d4, d5; Lg5 ?! (Hodgson-Angriff oder auch Pseudo-Trompowsky), entstand eine ausgeglichene Stellung in der Karl gefühlt immer besser Stand. Auf einmal musste er sich allerdings in einem Endspiel mit einem Bauern weniger wiederfinden, in dem er aber aufgrund seines sehr aktiven Königs, der den gegnerischen König nicht aus der Ecke entkommen ließ, Remis hielt.

So gewannen wir alles in Allem verdient mit 7-1 und verteidigen die Tabellenführung erneut, mit jetzt schon 10 Mannschaftspunkten (zum Vergleich: in der letzten Saison sammelten wir insgesamt nur 12 Mannschaftspunkte). Bereits jetzt haben wir unser Ziel "Klassenerhalt" mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erfüllt und können jetzt auf eine sehr gute Platzierung hoffen. Mit einem weiteren Sieg am 21.12 gegen Büchenbach 4 könnten wir sogar "Herbstmeister" werden.

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